Ein roter Biotyp von Acyrthosiphon pisum an Erbse (Homoptera: Aphididae).

Autor/innen

  • Fritz Paul Müller

DOI:

https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.34.1.91-95

Abstract

Rote Acyrthosiphon pisum (Harris) sind in Erbsenfeldern im Bezirk Magdeburg aufgetreten. Die typischen, die Erbse befallenden Formen von A. pisum, sind dagegen grün gefärbt. Sie sind weiterhin charakterisiert durch geflügelte Männchen und geflügelte Gynoparae. Dadurch haben diese Aphiden die Fähigkeit, einen Wirtswechsel von der anuellen Erbse zu perennierenden Fanaceae durchzuführen. Für diese an Erbse vorkommenden Apihden mit geflügelten Männchen und geflügelten Gynoparen ist der Name Acyrthosiphon pisum ssp. destructor (Johnson, 1900) verfügbar. Die meisten Formen benutzen Vicia villosa und andere perennierende Vicia-Arten als Winterwirte. Eine weitere Form kann außerdem Trifolium pratense besiedeln und an diese Pflanze erfolgreich im Eistadium überwintern. Der rote Biotyp von Erbse erwies sich in bezug auf Wirtspflanzenwahl, Generationsfolge, geflügelte Männchen und geflügelte Sexuparae mit der letzten Form übereinstimmend. Frühere Versuche hatten gezeigt, daß Bastarde zwischen der ssp. detructor und Formen mit ungeflügelten Männchen sowohl geflügelte wie ungeflügelte Männchen hervorbrachten. Mehrjährige Zuchthaltung des roten Biotyps im Freiland-Insektarium führte zu einer Aufspaltung in zwei Typen von Fundatrizen. Die Mehrzahl der Fundatrizen ergab wiederum rote Nachkommenschaft, während aus anderen Fundatrizen grüne Linien hervorgingen. Sowohl die Roten wie die grünen Zuchten erzeugten ausschließlich geflügelte Männchen. Unter der Annahme, daß der rote Biotyp aus eine Kreuzung zwischen der ssp. destructor und einer roten Form hervorgegangen ist, die häufig auf Trifolium pratense vorkommt und ungeflügelte Männchen besitzt, wäre eine Aufspaltung in Linien mit beiden Typen von Männchen und auch mit verschiedener Wirtspflanzenwahl zu erwarten gewesen. Aber auch die letztere Möglichkeit einer Aufspaltung konnte nicht nachgewiesen werden. Sehr wahrscheinlich ist der rote Biotyp aus einer solchen Kreuzung hervorgegangen, nach der eine Gen-Translokation nur die Farb-Allele ausgetauscht hatte. Überraschender Weise gebaren einige Fundatrizen gelbe Aphiden. Diese gelben Aphiden entwickelten und vermehrten sich bestens an Trofolium pratense und Pisum sativum. Aber sie erzeugten relativ wenige vertile Eier, und die aus diesen Eiern schlüpfenden Fundatrizen waren nicht lebensfähig. Keine genetische Interpretation für das Erscheinen der gelben Linien konnten ermittelt werden.

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Veröffentlicht

1984-12-30

Zitationsvorschlag

Müller, F. P. 1984: Ein roter Biotyp von Acyrthosiphon pisum an Erbse (Homoptera: Aphididae). - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 34(1): 91–95 - doi: 10.21248/contrib.entomol.34.1.91-95

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