Beiträge zur Collembolenfauna von Höhlen der deutschen Mittelgebirge (Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald, Zittauer Gebirge) (Insecta: Collembola).

Autor/innen

  • Rolf Eckert
  • Alfred Palissa

DOI:

https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.49.1.211-255

Abstract

Im Verlaufe von vier Jahren (1988-1991) wurden in den deutschen Mittelgebirgen der Bundesländer Sachsen-Anhalt (Mittel- und Südharz), Thüringen (Kyffhäuser, Thüringer Wald) und Sachsen (Zittauer Gebirge) insgesamt 224 Höhlen und Stollen auf ihre terrestrische Arthropodenfauna untersucht. Neben den Aufsammlungen per Hand wurden in 168 Objekten über 400 Äthylenglykol-Bodenfallen für je ein Jahr aufgestellt und in dieser Zeit 3-5 mal geleert. Neben rund 40 000 anderen Arthropoden wurden 30 600 Collembolen gefangen. Diese verteilen sich auf 77 Arten aus zwölf Familien. - Neu für die deutsche Fauna sind 10 Arten: Arrhopalites boneti, A. terricola, Isotoma neglecta, I. proprinqua, Lepidocyrtus nigrescens, Neanura longiseta, Onychiurus heterodoxus, O. schoetti, Orchesella longifasciata, Paranura sexpunctata. 21 Arten wurden erstmals in Höhlen nachgewiesen: Dicyrtoma minuta, Entomobrya marginata, Folsomia manolachei, F. penicula, Hypogastrura burkilli, Isotoma neglecta, Lepidocyrtus nigrescens, Neanura conjuncta, Onychiurus absoloni, O. sublegans, O. heterodoxus, O. vanderdrifti, Orchesella flavescens, O. longifasciata, Paranura sexpunctata, Pseudachorutes asigillata, P. corticola, P. subcrassus, Sminthurinus niger, Willemia intermedia und Xenyllodes armatus. Am häufigsten vertreten waren Lepidocyrtus violaceus (5.645 Tiere/ 70 Höhlen) und Arrhopalites pygmaeus (5.137/72), gefolgt von Isotoma neglecta, Hypogastrura purpurescens, Tomocerus flavescens, Heteromurus nitidus, Onychiurus cebennarius und Lepidocyrtes curvicollis. - Der Aspekt der Höhlenbindung wird ausführlich diskutiert. 73 der 77 Arten sind zwar auch außerhalb und nur drei ausschließlich in Höhlen anzutreffen, allerdings bilden einige als trogloxen oder troglophil bekannte Arten auch stabile Höhlenpopulationen. Sie sind somit neben ihrer sonstigen trogloxenen oder troglophilen Lebensweise auch als sub- oder eutroglobiont einzustufen. - Mit Sicherheit eutroglobiont sind in den untersuchten Höhlen Arrhopalites pygmaeus, Heteromurus nitidus, Hypogastrura purpurescens, Megalothorax minimus, Onychiurus cebennarius, O. heterodoxus, Pseudosinelle alba und Schaefferia quadrioculata. Subtroglobiont sind die vier Arten I. neglecta, L. curvicollis, L. violaceus und T. minor. Sie bilden zwar auch stabile Höhlenpopulationen, haben aber kaum oder noch keine morphologischen Anpassungen an das Höhlenleben. - Nur in einzelnen Höhlen gefunden und/oder in geringer Individuenzahl nachgewiesen und darum nur als wahrscheinlich eutroglobiont bzw. wahrscheinlich subtroglobiont einzustufen sind F. candida, O. absoloni, O. armatus, O. sublegans und P. decipiens bzw. A. principalis, E. marginalis, I. tigrina, L. nigrescens, N. muscorum und T. vulgaris. - Nur vereinzelt in kleineren Höhlen nachweisen konnten wir fünf weitere, als vorwiegend in Höhlen lebend bekannte Arten: Mesogastrura ojcoviensis, Schaefferia decemoculata, Sch. emucronata, Sch. willemi, Arrhopalites boneti.

Stichwörter

Collembola, Faunistics, Caves, Germany, Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald, Zittauer Gebirge.

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Veröffentlicht

1999-04-06

Zitationsvorschlag

Eckert, R., & Palissa, A. 1999: Beiträge zur Collembolenfauna von Höhlen der deutschen Mittelgebirge (Harz, Kyffhäuser, Thüringer Wald, Zittauer Gebirge) (Insecta: Collembola). - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 49(1): 211–255 - doi: 10.21248/contrib.entomol.49.1.211-255

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211-255