Was können wir von der Roten Waldameise im Forstschutz erwarten?

Autor/innen

  • Gustav Wellenstein

DOI:

https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.4.2.117-138

Abstract

1. Als Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung wurde die forstliche Bedeutung der Roten Waldameise kritisch überprüft. - 2. In 210 Abhandlungen, die sich mit Forstschäden durch Insekten befassen, wird sie nur 93 mal erwähnt; in 76% dieser Fälle sprechen Wissenschaft und Praxis von einer, wenn auch räumlich begrenzten Schutzwirkung auf den umgebenden Bestand. - 3. Diese Schutzwirkung ist am eindeutigsten bei Raupenfraß, weniger sicher bei Blattwespengradationen, selten bei Käferplagen. - 4. Ergänzend zu den bisher üblichen Verfahren der Erfolgskontrolle (Einschätzung des Fraßgrades, Zählungen eingeschleppter Beutetiere) wurde die Populationsdichte der Arthropoden und Würmer durch Probegrabungen und Auslegen von Leimtafeln in verschiedener Entfernung vom Ameisenhaufen ermittelt. - 5. Wichtiger als die absoluten Zahlen der im Boden gefundenen Insekten, die u.a. von der Haltbarkeit abhängen, ist die Feststellung einer Abnahme der Wohndichte von der Peripherie zum Nest bei den meisten Gliederfüßlern. Das Populationsgefälle ist am größten bei der Sammelgruppe "kleine Fliegen" und bei den Schmetterlingsraupen, aber auch noch bemerkenswert hoch beim Querschnitt durch eine Blattwespenvermehrung (Diprion). Die Untersuchungsergebnisse bestätigen damit bereits Bekanntes (Punkt 3). - 6. Einzeln liegende Nester vermögen je nach Volksstärke einen Raupen- bzw. Blattwespenfraß in einem Umkreis von max. 15-25 m zu verhüten. Ein praktischer Forstschutz ist also nur von Nesterverbänden der Roten Waldameise zu erwarten.

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Veröffentlicht

1954-06-30

Zitationsvorschlag

Wellenstein, G. 1954: Was können wir von der Roten Waldameise im Forstschutz erwarten? - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 4(2): 117–138 - doi: 10.21248/contrib.entomol.4.2.117-138

Ausgabe

Rubrik

Artikel
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117-138