Apanteles glomeratus (L.) als Parasit von Aporia crataegi (L.) (Hymenoptera: Braconidae).

Autor/innen

  • Hubert Wilbert

DOI:

https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.9.7-8.874-898

Abstract

Der Zeitpunkt der Eiablage von Apanteles glomeratus (L.) bei Aporia crataegi (L.) wird weniger vom Entwicklungsstadium der Raupe als von der Flugzeit der Schlupfwespe bestimmt. Im Gegensatz zu Pieris brassicae belegt die Braconide hier auch noch das zweite und dritte Larvenstadium, doch wird das erste Stadium offenbar bevorzugt. Parasitierte Raupen entwickeln sich in den ersten Stadien etwas langsamer als gesunde und spinnen sich dementsprechend später in die Winternester ein. Die Imagines von Ap. glomeratus schlüpfen in der zweiten Maihälfte. Sie finden erst zu Beginn des Juli belegungsfähige Baumweißlingsraupen. Die Zwischenzeit wird offenbar durch eine weitere Generation im Kohlweißling überbrückt. Die Unmöglichkeit für Ap. glomeratus, den Jahreszyklus allein bei A. crataegi zu vollenden, ist einmal auf die lange Dauer der Embryonalentwicklung (etwa 3 Wochen) dieses Wirtes, zum anderen auf das einheitliche Wachstum der Tiere einer Baumweißlingspopulation zurückzuführen, welches durch die bei jeder Generation eintretende Diapause im 3. Stadium bewirkt wird. Ap. glomeratus wird seinerseits von einer Anzahl verschiedener Ichneumoniden und Chalcididen belegt, die insgesamt durchschnittlich etwa 50% der Tiere ausschalteten. In den Befallszentren von A. crataegi in der Oberrheinischen Tiefebene betrug die Parasitierung durch Ap. glomeratus bis 1955 einschließlich maximal nur etwa 20-30%; in den Randgebieten war sie stärker. 1956 war auch in den Zentren der Parasitenbefall wesentlich höher. Einem Parasiten, der abwechselnd zwei verschiedene Wirte befällt, ist es nach theoretischen Überlegungen kaum möglich, sich der Gradation eines dieser Wirte durch eigene Zunahme anzupassen. Sind beide Wirte gleichzeitig vorhanden, so wird einer von ihnen durch die Parasitierung verdrängt und vom anderen ersetzt. In beiden Fällen können veränderliche Umwelteinflüsse mehr oder weniger stark modifizierend einwirken. Demnach ist Ap. glomeratus meistens nicht in der Lage, bei einer Massen Vermehrung von A. crataegi in ähnlicher Weise mit eigener Vermehrung zu reagieren wie bei einer Gradation von P. brassicae; doch trägt die Wespe eventuell dazu bei, daß der Falter in normalen Jahren fast immer relativ selten ist.

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Veröffentlicht

1959-12-31

Zitationsvorschlag

Wilbert, H. 1959: Apanteles glomeratus (L.) als Parasit von Aporia crataegi (L.) (Hymenoptera: Braconidae). - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 9(7-8): 874–898 - doi: 10.21248/contrib.entomol.9.7-8.874-898

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Rubrik

Artikel
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