Untersuchungen über die qualitative und quantitative Zusammensetzung der Arthropodenfauna in den Kiefernkronen.

Abstract

In Ostsachsen wurden in Kiefernforsten quantitative und qualitative Untersuchungen über die Arthropodenfauna durchgeführt. Nach einer pflanzensoziologischen Einschätzung des Untersuchungsgebietes, das sich in die natürlichen Typen Blaubeertyp, Preißelbeertyp, Heidetyp und Flechtentyp aufteilen läßt, schließt sich eine Angabe über die Witterungsverhältnisse und über die angewandte Methodik an. Im Verlauf der Untersuchungen wurden im Kronenraum 4707 Arthropoden gefangen, die sich auf 12 Ordnungen verteilen. Davon heben sich durch hohe Arten- und Individuenzahlen die Coleoptera, Heteroptera und Araneae heraus. 42% aller Individuen stellten die Araneae, je 11% die anderen beiden Ordnungen. Bei den Araneae dominieren die Araneidae, Thomisidae, Theridiidae und Salticidae. Die Adulti stellten nur rund 23% der Gesamtanzahl, davon waren ein Viertel Männchen und drei Viertel der Tiere Weibchen. Für die Coleoptera sind die Familien Curculionidae und Coccinellidae und für die Heteroptera die Familie Miridae im Kronenraum charakteristisch. Auffallend ist die hohe Populationsdichte der Collembola in den Kiefernkronen, die nur von wenigen Arten verursacht wird. Das Verhältnis der Insecta zu den Araneae betrug 56,4% zu 42,6% der Individuen und 75,3% zu 22,7% der Arten. In den übrigen Vegetationsschichten lagen folgende Verhältnisse vor: Bei den Insekten dominieren auch hier die Coleoptera mit einer hohen Artenzahl, denen Heteroptera folgen. Umgekehrt stellen die Araneae mit verhältnismäßig wenig Arten einen sehr hohen Anteil der Arthropodenbevölkerung, nämlich 44%. Über die Hälfte aller Tiere stammt aus dem Kronenraum; die Krautschicht weist nur knapp die Hälfte der Kronenbewohner auf, die Bodenschicht zeigte noch geringere Anteile. Bei den Coleoptera fallen besonders die Carabidae und Staphylinidae auf, die als Bodenbewohner unterschiedliche Lebensformtypen darstellen. Zwei gut begrenzte ökologische Gruppen treten bei den Heteroptera und Homoptera auf, es sind die Gras- und Heidebewohner sowie der Lebensverein der Krone. Der Hauptanteil der Araneae bewohnt die Baumkronen. Die Krautschicht stellt hier ökologisch eine Übergangsschicht dar, die nur gering besiedelt wird.