Einige Probleme der zeitgenössischen Biozönologie und ihre Lösung bei agrarentomologischen Studien.

Autor/innen

  • Merkurij Sergeevitsch Giljarov

DOI:

https://doi.org/10.21248/contrib.entomol.11.3-4.241-255

Abstract

1. Die Bildung von Biozönosen sowie die Artenbildung werden durch die natürliche Auslese bestimmt. - 2. Die Population (die Gesamtheit von Individuen der gegebenen Art, die der gegebenen konkreten Biozönose angehört) stellt die grundlegende Struktureinheit sowohl der Art als auch der Biozönose dar. - 3. Die natürliche Auslese findet ihren primären Ausdruck in der Sukzession, in der Artenfolge in Biozönosen, die vor allem durch die Aktivität der Biozönose selbst hervorgerufen wird. - 4. Bei Änderung der Standortsbedingungen in der Biozönose, die bei der Sukzession beobachtet wird (falls diese Änderung die ökologische Plastizität von Individuen der gegebenen Artpopulation übersteigt), stirbt die Population entweder aus (seltener verändert sie sich stark, indem sie sich den Sukzessionsveränderungen anpaßt) oder überlebt infolge der Migration eines Teils von Individuen in neue Orte, an denen die Bedingungen den Anforderungen dieser Population entsprechen. Die Ausbreitungsfähigkeit gleicht also die unzureichende Plastizität der Art aus. - 5. Bei jähem Wechsel der Pflanzendecke in Feldfruchtfolgen überleben polyphage Schadinsekten und von den Oligophagen nur die Arten mit kurzdauerndem Lebenszyklus und hoher Ausbreitungsfähigkeit. Die Auslese erfolgt also sowohl nach Eigenschaften, die mit verändernden Faktoren unmittelbar verbunden sind (Wechsel der Pflanzendecke Grad der Polyphagie), als auch nach den Eigenschaften, die mit solchen Faktoren nur indirekt verbunden sind (Verbreitungsfähigkeit). - 6. Die Auslesebesonderheiten bei natürlichen Sukzessionen der Biozönosen können im Vergleich mit Feldfruchtfolgen erforscht werden.

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Veröffentlicht

1961-06-30

Zitationsvorschlag

Giljarov, M. S. 1961: Einige Probleme der zeitgenössischen Biozönologie und ihre Lösung bei agrarentomologischen Studien. - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 11(3-4): 241–255 - doi: 10.21248/contrib.entomol.11.3-4.241-255

Ausgabe

Rubrik

Artikel
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241-255